Python venv: virtuelle Umgebungen

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Als Python-Entwickler möchte ich Dir eine wichtige Lektion weitergeben, die ich selbst gelernt habe: Nimm Dir die Zeit, um das Konzept der virtuellen Umgebungen (venv) in Python zu verstehen. Am Anfang habe ich dieses Konzept nicht beachtet, was später zu einigen Herausforderungen geführt hat. In diesem Beitrag werde ich Dir erklären, was virtuelle Umgebungen sind, warum sie wichtig sind und warum es sinnvoll ist, sich zu Beginn die fünf Minuten Zeit zu nehmen, um das Konzept zu verstehen.

Virtuelle Umgebungen sind isolierte Umgebungen, in denen Du verschiedene Python-Projekte unabhängig voneinander ausführen kannst. Jede virtuelle Umgebung hat ihre eigenen Abhängigkeiten, Bibliotheken und Python-Interpreter, sodass Du verschiedene Versionen von Paketen für unterschiedliche Projekte verwenden kannst, ohne dass Konflikte entstehen.

Die Vorteile von virtuellen Umgebungen

1. **Isolation:** Jedes Projekt hat seine eigenen Abhängigkeiten, was bedeutet, dass Du nicht riskierst, dass sich Bibliotheken gegenseitig stören oder Konflikte verursachen.

2. **Reproduzierbarkeit:** Da alle Abhängigkeiten innerhalb der virtuellen Umgebung enthalten sind, kannst Du sicherstellen, dass Dein Projekt auf anderen Systemen oder bei Teammitgliedern genauso funktioniert, wie es bei Dir funktioniert.

3. **Versionsverwaltung:** Du kannst problemlos verschiedene Versionen von Python oder von Paketen für unterschiedliche Projekte verwenden.

Wenn Du PyCharm als Deine bevorzugte Python-IDE verwendest, wird das Arbeiten mit virtuellen Umgebungen noch einfacher. PyCharm aktiviert nämlich automatisch die virtuelle Umgebung für das jeweilige Projekt. Du musst Dir also keine Sorgen darüber machen, die Umgebung manuell zu aktivieren und zu deaktivieren, da PyCharm dies für Dich erledigt.

Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, sich die Zeit zu nehmen, um das Konzept der virtuellen Umgebungen zu verstehen. Zu Beginn mag es wie ein unnötiger Schritt erscheinen, aber die Vorteile, die sie bieten, werden Dir im Laufe Deiner Python-Karriere viel Zeit und Mühe ersparen.

Hier ist, wie Du eine virtuelle Umgebung erstellst und aktivierst:

1. Öffne ein Terminalfenster und navigiere zum Verzeichnis Deines Projekts.

2. Führe den folgenden Befehl aus, um eine virtuelle Umgebung zu erstellen (hier nennen wir sie “venv”): `python -m venv venv`

3. Aktiviere die virtuelle Umgebung:

   – Unter Windows: `venv\Scripts\activate`

   – Unter macOS und Linux: `source venv/bin/activate`

Sobald Du die virtuelle Umgebung aktiviert hast, kannst Du Python-Pakete installieren und Deine Projekte innerhalb dieser isolierten Umgebung ausführen. Um die virtuelle Umgebung zu deaktivieren, gib einfach `deactivate` im Terminal ein.

Virtuelle Umgebung übertragen: requirements.txt

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Arbeit mit virtuellen Umgebungen ist die Verwendung einer `requirements.txt`-Datei. Diese Datei listet alle Abhängigkeiten und ihre jeweiligen Versionen auf, die für ein bestimmtes Projekt erforderlich sind. Die `requirements.txt`-Datei erleichtert die Verwaltung von Abhängigkeiten und stellt sicher, dass andere Entwickler oder Systeme dieselben Pakete und Versionen installieren, die für das korrekte Funktionieren Deines Projekts erforderlich sind.

Um eine `requirements.txt`-Datei für Dein Projekt zu erstellen, kannst Du den folgenden Befehl ausführen, während Du Dich in der aktivierten virtuellen Umgebung befindest:

“`

pip freeze > requirements.txt

“`

Dieser Befehl generiert eine Liste aller in der virtuellen Umgebung installierten Pakete und speichert sie in der `requirements.txt`-Datei. Du kannst diese Datei dann in Deinem Projektordner speichern und sie gemeinsam mit Deinem Code weitergeben oder in einem Versionskontrollsystem verwalten.

Wenn jemand anderes Dein Projekt nutzen möchte oder wenn Du das Projekt auf einem anderen System einrichten möchtest, kann die `requirements.txt`-Datei verwendet werden, um alle erforderlichen Pakete in der korrekten Version zu installieren. Der folgende Befehl installiert die in der `requirements.txt`-Datei aufgelisteten Pakete in der aktiven virtuellen Umgebung:

“`

pip install -r requirements.txt

“`

Indem Du eine `requirements.txt`-Datei in Kombination mit einer virtuellen Umgebung verwendest, stellst Du sicher, dass Deine Projekte reproduzierbar und konsistent sind, unabhängig davon, wer sie ausführt oder auf welchem System sie laufen. Dies ist ein weiterer Grund, warum das Verständnis und die Anwendung von virtuellen Umgebungen in Python so wichtig ist. 

Wenn Du Dir die Zeit nimmst, um das Konzept der virtuellen Umgebungen zu verstehen und sie in Deinen Projekten anzuwenden, wirst Du eine stabilere und besser organisierte Codebasis haben, die leichter zu verwalten und zu teilen ist. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und unterschätze die Bedeutung dieses wichtigen Konzepts. Nimm Dir die Zeit, um virtuelle Umgebungen kennenzulernen, und integriere sie in Deinen Python-Workflow. Viel Erfolg auf Deinem Weg als Python-Entwickler!